Charakter und Wesen
Der Pudel ist ein harmonisch aufgebauter Hund mit charakteristisch gekräuseltem Haarkleid. Er ist originell, sehr gelehrig, stets wachsam und besticht durch seine anmutige, stolze Erscheinung, die in der Bewegung durch sein tänzelndes Gangwerk noch mehr zur Geltung kommt. Er ist sehr elegant und stolz. Seine dunklen mandelförmigen Augen vermitteln einen munteren Eindruck voll Feuer und Intelligenz.
Würdevoll präsentiert er sich im Showring, spielt so manchen Revuestar an die Wand, lässt sich hervorragend für den Leistungssport ausbilden und auch beim Agility sieht man Pudel immer öfter erfolgreich über die Hindernisse fliegen. Seine Anhänglichkeit, seine Schönheit, Geduld und Umsicht lassen ihn zu einem liebenswerten Mitglied der Familie werden. Der Pudel ist ein sehr kinderfreundlicher Hund und wenn es um Spiel und Spaß geht, einfach unermüdlich. Er verträgt sich hervorragend mit anderen Haustieren, und durch sein starkes Einfühlungsvermögen ist er auch der ideale Partner für alleinstehende Menschen. Rundum ein Hund für alle Wohnverhältnisse, unter der Voraussetzung, dass man genug Zeit für ausreichende Bewegung und Beschäftigung hat.
Sicher ist, dass der Pudel der Abstammung nach ein europäischer Hund und seinem Gebäude nach ein Jagdhund ist. In ihm vereinigen sich die liebenswürdigen Charaktereigenschaften eines stets fröhlichen Individualisten, ausgestattet mit einer erstaunlichen Merkfähigkeit. Er ist robust, ausdauernd, geduldig und langmütig. Seine Zuneigung gilt den Menschen. Die Treue ist zweifellos jene Eigenschaft, welche die Besitzer dieser Rasse am häufigsten erwähnen. Tatsächlich lebt der Pudel im engen Kontakt mit seinem Herrn und versucht ständig, dessen Aufmerksamkeit zu erwecken. So folgt er ihm liebend gern in jedes Zimmer, setzt sich gleichzeitig mit ihm hin, beobachtet ihn ruhig oder versucht sogar, ihn zu trösten. Zu seiner beispielhaften Treue kommt noch die ausgeprägte Heiterkeit. Er gilt als hervorragender Beobachter und erfasst sehr bald den Tagesablauf seines Herrn, dessen Rhythmus er sich dann sehr gerne anpasst.
Der Pudel ist ein hervorragender Wachhund, zum Schutzhund ist er aber nicht so geeignet. Einseitigkeit ist nicht sein Fall. Sein ausgeprägter Beschützerinstinkt lässt ihn jedoch Gefahrensituationen erkennen und entsprechend handeln. Als Apportierer ist er genial veranlagt. Seiner vortrefflichen Nase und den klugen Augen entgeht nichts. Die Wünsche seines Herrn erfüllt er gern und voller Freude, denn er ist gutmütig, weil er selbstsicher ist. Der Pudel ist ein hervorragender Spielgefährte für Kinder. Er folgt ihnen überall hin und beteiligt sich dabei an allen möglichen Streichen.
Immer scheint er sich seiner Schönheit und Wirkung bewusst. Welche Art von Schuren sein Herrchen oder Frauchen ihm auch geben werden, er trägt jede mit Würde. Anderen Hunden gegenüber ist er freundlich, oft auch gleichgültig, so dass es heißt, er sein ein Snob. Ihm wird auch nachgesagt, er sei fremden Menschen gegenüber ängstlich. Beides trifft nicht zu. Er ist zurückhaltend, wenn ihm gerade danach ist, oder uninteressiert an einem Artgenossen, weil er zu der Zeit etwas anderes vorhat. Aber er ist auch zu innigen Hundefreundschaften fähig.
Pudel sind Meister im Nachahmen und Erfinden von Kunststücken. Sie nehmen Angewohnheiten an, die sie nie wieder aufgeben. Einen Pudel zu besitzen, bedeutet, einen vierbeinigen Allrounder zum Freund zu haben. Er kann alles, ohne zu übertreiben. Nie wird er müde, dem Menschen seinen Einfallreichtum, Frohsinn und seine Anhänglichkeit jeden Tag erneut zu beweisen. Bewundert wird die Schönheit seiner Erscheinung, die Eleganz und vollendete Anmut der Bewegungen.
Angenehm bei der Haltung eines Pudels, ganz gleich welcher Größe, ist die Tatsache, dass er nicht haart. Zwar wechselt er das Fell je nach Jahreszeit wie jeder andere Hund auch, aber das spiralförmig gedrehte abgestoßene einzelne Haar verfängt sich im Fell und wird durch tägliches oder mindestens einmal wöchentliches Bürsten und Kämmen entfernt. Und noch einen Vorteil hat der Pudel: Er riecht nicht „nach Hund“. Dies mag wohl an der Beschaffenheit der Haare und dem körpereigenen Lanolin, dem Haarfett, liegen, wie auch daran, dass er alle 4 – 6 Wochen gebadet wird, die Voraussetzung für einen perfekt sitzenden Haarschnitt.