Die Welt der Ausstellungen
Was erwartet die Pudelbesitzerin, den Pudelbesitzer bei der Teilnahme mit ihrem, seinem Liebling an einer „Rassehundeausstellung“ oder „Rassehundeschau“ in Österreich oder Deutschland und welche Spielregeln sind zu beachten? Der Pudelclub Austria bietet gerne Hilfestellung für alle Ausstellungsinteressierten Mitglieder an!
Der Ausstellungskalender des PCA listet alle Ausstellungen des laufenden Jahres in Österreich und im südlichen Deutschland auf. „Ausstellungsneulinge“ werden gerne mit Rat und Tat unterstützt. Auch eine Begleitung durch die PCA-Ausstellungsreferentin ist bei Bedarf möglich. Ausstellungen, eingeteilt nach verschiedenen Klassen, werden in erster Linie für nicht kastrierte, reinrassige Hunde ausgerichtet, da das Ziel die Bewertung der Hunde für die Zucht ist. Bei manchen Ausstellungen gibt es eigene Bewerbe für kastrierte Hündinnen und Rüden und für Mischlinge. Diese werden nicht gemeinsam mit den anderen Hunden bewertet und können kein Championat und keinen Tagessieg erreichen. Grundvoraussetzung für die Teilnahme an einer Ausstellung ist, dass der Hund geimpft ist, vor allem auch gegen Tollwut! Der Impfpass ist mitzunehmen. Auch der Ahnenpass ist vorzuweisen. Weiters muss der Pudel eine anerkannte Schur haben. Das kann z.B. eine Modeschur, ein Puppyclip, ein Continental Clip, etc. sein.
Klasseneinteilung
In der „Jüngstenklasse“ von 6 – 9 Monaten gibt es maximal die Bewertung VV – „vielversprechend“. Hunde unter 45cm können im Alter von 9 bis 15 Monaten, Hunde über 45cm im Alter von 9 bis 18 Monaten in der „Jugendklasse“ starten. Die beste Bewertung in dieser Klasse ist ein „sehr gut“, wobei man auch ein „Jugendchampionat“ („sehr gut“ bei 3 verschiedenen Ausstellungen) erreichen kann. Hierbei können sich die jungen Hunde auch gut an Ausstellungen gewöhnen. Die tagesbesten Junghunde dürfen sich auch noch im Jugend-Ehrenring messen. Ab dem Alter von 15 bzw.18 Monaten dürfen Hunde dann in der „Offenen Klasse“ starten. Da geht es um das heißbegehrte CACIB und um den Tagessieg „Best in Show“ (BIS) oder Best of Breed (BOB), wobei die einzelnen Verbände dies unterschiedlich handhaben.
Manche Verbände vergeben mehrere CACIB V1 und damit die Berechtigung für den Ehrenring. Andere wiederum verfolgen das Reglement der FCI, wobei es nur ein CACIB V1 für den schönsten Hund / Hündin je Rasse und Farbe gibt, der/die dann die Berechtigung hat, in den Ehrenring zu kommen und um das „BIS“ zu kämpfen. Die anderen Hunde bekommen dann die Klassifizierungen CACIB V2, V3, V4 etc. – Jedoch nur ein CACIB V1 kann man für spätere Championate einreichen. CACIB bedeutet: Certificat d’Aptitude au Championat International de Beauté = Anwartschaft für den Titel „Internationaler Schönheitschampion“. Es gibt sehr viele und auch sehr unterschiedliche Bewertungskriterien – auch was die Championate betrifft. Bei den von den Mitgliedern des PCA besuchten Ausstellungen gelten üblicherweise folgende Regeln für das Erlangen eines Championats: Erreicht ein Hund bei 3 verschiedenen internationalen oder nationalen Ausstellungen in Österreich von mindestens 2 Formrichtern das CAC und liegen zwischen dem ersten und dem dritten CAC mindestens 365 Tage, so wird dem Hund der Titel „Nationaler Champion“ verliehen. Erreicht ein Hund bei 3 verschiedenen internationalen oder nationalen Ausstellungen von mindestens 2 verschiedenen Formrichtern und mindestens einmal im Ausland das CACIB und liegen zwischen dem ersten und dem dritten CACIB mindestens 365 Tage, so wird dem Hund der Titel „Internationaler Champion“ verliehen. Es gibt je nach Veranstalter noch verschiedene Klassen wie z.B. Zuchtklasse, Gebrauchshundeklasse, Championklasse, Ehrenklasse, Altersklasse, Koppelklasse, Zuchtgruppe, etc., wo die Hunde passend der Kriterien vom Besitzer gemeldet werden können.
Bei den meisten Ausstellungen wird auch ein „Junior-Handling“ ausgetragen, für ein Team – ein Kind bis 14 Jahre mit einem Hund -, wobei der betreffende Hund am Tag der Ausstellung auch in einer anderen Klasse gemeldet und ausgestellt werden muss. Dabei kommt es nicht mehr auf die Präsentation und „Schönheit“ des Tieres an, sondern auf das Zusammenspiel zwischen Kind und Tier. Das beste „Team“ gewinnt das Junior Handling. Das gewünschte Verhalten von Hund und HundeführerIn im Ring wird auf der PCA-Homepage unter „Ringtraining“ erklärt. Kurz zusammengefasst ist es wichtig, dass unser Hund lernt, unter Körperspannung ruhig zu stehen, am besten auf den Befehl „steh“. Unser Liebling sollte an einer normalen Leine mit Halsband oder an einer „Ringleine“(ohne Halsband, wird nur über den Kopf gestreift, erhält man im Zoofachhandel – die Ringleine ist aber nicht mehr bei allen Ausstellungen zugelassen, dies wird in der Ausschreibung bekannt gegeben) im Trab links mit etwas Abstand vom Hundeführer, der Hundeführerin laufen (nicht zu schnell und nicht zu langsam), ohne dabei hochzuspringen und ohne zu galoppieren.
Wir hoffen, mit dieser grundlegenden Information einen Einblick in die Welt der Ausstellungen gegeben zu haben und freuen uns auf möglichst viele Interessierte, die – eventuell mit uns gemeinsam – Ausstellungsluft schnuppern und ihre Lieblinge von ihrer besten Seite präsentieren möchten. Denn – Ausstellungen sind eine wunderschöne Gelegenheit, im fairen Konkurrenzkampf Gleichgesinnte zu treffen, gemeinsame Erfahrungen mit seinem Hund zu sammeln und den einen oder anderen Sieg als Lohn für vorangegangene Mühen zu feiern.